Der 2013 verstorbene Dichter Jean Krier gehört zweifelsohne zu den wichtigsten Poeten der Neuzeit. Erst spät, 2011, erreichte Krier mit der Zuerkennung des Chamisso- Preises in Deutschland und des Prix Servais in Luxemburg jene öffentliche Anerkennung, die ihm, dem poetischen Außenseiter von der literarischen Peripherie, so lange versagt geblieben war.
Bei Phi erschien jetzt in der Graphiti-Reihe ein Gedichtband, der die wichtigsten Gedichte von Jean Krier vereinigt. Eröffnet wird der Band mit dem Kapitel Belle-Île und mit Gedichten, die in emphatischer Weise auf die Erfahrungen des Dichters auf der Île d´Ouessant, der Belle-Île-en-Mer und der Presqu’île de Crozon Bezug nehmen.
Es sind Natur-, Meeres- und Küsten-Gedichte, beginnend mit exemplarischen Texten aus Bretonische Inseln und Tableaux - Sehstücke (2002), bis hin zu den späten Gedichten aus Herzens Lust Spiele (2010) und Eingriff, sternklar (2014), die in ihrer rhythmischen Bewegung sehr unterschiedlich operieren.
Die Gedichte wurden ausgewählt von Michael Braun, der auch für ein ausführliches Nachwort verantwortlich zeichnet.