Synopsis:
September 1944. In einem kleinen Ort im Norden Luxemburgs herrscht ausgelassene Freude über die Befreiung durch die Amerikaner und das Ende der verhassten Naziherrschaft. Als Mitte Dezember die Ardennenoffensive beginnt, kehrt im Gefolge der Wehrmacht die Gestapo zurück und verschleppt an einem einzigen Tag dreizehn Dorfbewohner – nur ein Einziger überlebt.
Juli 2019. Die Hitzerekorde überschlagen sich. An einem Sonntagmorgen, den Commissaire Mathieu eigentlich mit seiner Freundin Ulrike verbringen will, besucht ihn die resolute Leonie Engels. Die Neunundachtzigjährige behauptet, Mathieus Vater habe an jenem verhängnisvollen Tag im Winter 44 das Dorf verraten und trage die Schuld am Tod ihrer Familie. Für Mathieu beginnt eine schmerzliche und zugleich gefährliche Reise in die unheilvolle Vergangenheit seines Vaters …
Auszug aus Die Wahrheit gehört ans Licht:
Leonie zieht ein Taschentuch aus einem Ärmel und schnäuzt sich. „Es geht mir nicht nur um Trauer. Es geht mir um die Wahrheit. Vielleicht auch um Vergeltung. Ich bin neunundachtzig. Mein ganzes Leben wollte ich wissen, was mit Luisa passiert ist. Jetzt weiß ich, wo sie begraben liegt und wo sie die letzten Wochen ihres Lebens verbracht hat. Auch dass es die Hölle gewesen sein muss.“
Sie blickt Mathieu direkt in die Augen.
„Doch das reicht mir nicht, Herr Commissaire. Ich möchte wissen, wer dafür verantwortlich ist. Ich will Gewissheit haben. Ich will wissen, wer Luisa an die Gestapo verraten hat. Es gab damals Gerüchte, und für mich gibt es diese Gerüchte heute immer noch.“
Marco Schank
Jahrgang 1954, lebt mit seiner Frau in Eschdorf. Der frühere Minister und Abgeordnete veröffentlicht seit vielen Jahren in Luxemburg angesiedelte Kriminalromane. Sein Roman Todeswasser wurde 2009 mit dem Lëtzebuerger Buchpräis ausgezeichnet. Der vorliegende Band ist sein insgesamt 10. Roman und der siebte Fall seiner Hauptfigur commissaire Robert Mathieu.