Lëtzebuerger Bibliothéik Nr. 24
Léopold Hoffmann
Ausgewählte Werke
vorgestellt und kommentiert von Samuel Hamen
Wie kaum ein anderer prägte Léopold Hoffmann
(1915-2008) als Kritiker und Schriftsteller die
Literatur in Luxemburg nach 1945. Er schrieb mal
spöttische, mal kämpferische Aphorismen,
wechselte später zum Gedicht und legte
unaufgeregte biografische Verse vor. Über
Jahrzehnte hinweg besprach er zudem literarische
Neuveröffentlichungen und unterrichtete am
hauptstädtischen Athénée und an den Cours
supérieurs deutsche Sprache und Literatur. Mit
seinem pädagogischen und publizistischen
Engagement beeinflusste er Generationen von
Schülern und Lesern. Für sein Lebenswerk wurde er
1993 mit dem Prix Batty Weber ausgezeichnet.
Zum ersten Mal versammelt der vorliegende Band
eine Auswahl von Léopold Hoffmanns literarischen und literaturkritischen Texten, darunter auch
kaum bekannte frühe Erzählungen. In seinem Kommentarteil stellt Samuel Hamen anhand des im
CNL aufbewahrten Nachlasses Leben und Werk des Autors vor und porträtiert ihn als jemanden,
der ohne Scheu vor Konfrontation seine humanistischen Überzeugungen vertrat und der Welt den
Spiegel vorhielt, um sie in ihrer Scheinheiligkeit zu entlarven und ihr zugleich den Wert von
Literatur näherzubringen.
„Bislang glaubte jede Dichtergeneration, die Problematik Dichtung für das Leben, Leben für die
Dichtung oder Dichtung außer dem Leben »für alle Zeiten« gelöst zu haben. Jede kommende
Generation wird das Problem wieder »für alle Zeiten« lösen.“ (Léopold Hoffmann)
„Insgesamt wird in Hoffmanns dreizehn Büchern eine Poetik des Einwands ins Werk gesetzt, die
zuerst gegen etwas argumentiert, um letztlich für eine Überzeugung einzustehen.“ (Samuel
Hamen)